Viele Minigolfer kennen die Herausforderung, den Ball mit einem möglichst präzisen und fokussierten Schlag vom Abschlag direkt ins Loch zu befördern. Daraus stellt sich die Frage, warum wir es teilweise nicht immer hinbekommen, solche Schläge jederzeit und bei jeder Bahn abzurufen und auszuführen.
Folgende Punkte erschweren es uns, diese hohe Performance an den Tag zu legen:
- Jederzeit Leistungsbereit zu sein, kann uns unter Druck setzen. Hier ist es wichtig, dass an der Eigendisziplin gearbeitet werden kann. So wird zum Beispiel regelmässig trainiert, auch wenn man nicht so motiviert ist.
- Immer wieder versuchen, den Schlag zu kontrollieren, kann uns zu sehr anspannen. Dies führt je nach dem zu einem nicht gewünschten Bewegungsablauf (Schlagausführung). Beim Fokussieren auf den Moment der aktuellen Bahn, sollte eine gewisse Distanz zu sich selbst geschaffen werden und die eigenen Ziele für das aktuelle Spiel für einen kurzen Moment (nur während der Schlagausführung) im Hintergrund behalten werden. So wird man nicht durch “störende Gedanken” abgelenkt und kann sein eigenes Potenzial so gut wie möglich ausschöpfen.
- Auf Bahnen, die möglichst exakt gespielt werden müssen, kann es passieren, dass wir uns verkrampfen (Hände und Schultern) und folglich der Ball in die falsche Richtung rollt.
- Während des Spiels konzentriert zu bleiben, ist eine der grössten Herausforderung, da wir regelmässig unsere Umgebung abchecken oder uns vom Umfeld beeinflussen lassen. So stellen wir uns beispielsweise Fragen, wie «Was denken wohl die anderen? Haben sie sich gut vorbereitet? Werde ich mit den Mitspielerinnen und Mitspielern mithalten können?» Dies kann uns davon ablenken, den jeweils erforderlichen Bewegungsablauf zu 100 Prozent achtsam auszuführen.
- Während einer Runde oder sogar Doppelrunde (=36 Bahnen) kommen die wenigsten Spieler fehlerfrei durch. Hohe Ziele sich vorzunehmen ist von Vorteil und kann uns dazu bringen, uns weiterzuentwickeln. Jedoch sind zu hoch gesteckte Ziele eine günstige Gelegenheit, uns unter Druck zu setzen, welcher wiederum Stress und unerwünschte Gefühle hervorrufen kann.
Einer der beliebtesten Prozesse, um Bewegungsabläufe besser abrufen zu können:
Einer meiner Mentoren hat mir vermittelt, dass nur das abgerufen werden kann, was bereits verinnerlicht worden ist. Dieser Lernprozess ist am Anfang herausfordernd zu lernen. Es gibt zahlreiche Wege, um Bewegungsabläufe zu visualisieren (=gedanklich vorstellen).
Eine Visualisierungsmöglichkeit verläuft nach dem Prinzip ,,von Aussen nach Innen’’. So nehme ich an einer Trainingseinheit eines Minigolfclubs teil und schaue zu, wie die Bälle von den Clubmitgliederinnen und Clubmitgliedern ins Loch befördert werden.
Fortgeschrittene Personen können nach dem Prinzip ,,von Innen nach Aussen’’ visualisieren. So wird bewusst das eigene Gefühl am Ende einer Runde abgerufen, wenn diese fehlerfrei, somit erfolgreich gespielt wurde. Dieses “glückliche Gefühl” wird durch die bewusste Wahrnehmung verinnerlicht und kann zum Beispiel vor einem Wichtigem Turnier oder anderes ereignis abgerufen und erlebt werden.
Visualisierung sollte möglichst täglich durchgeführt werden!
Viel Freude beim Umsetzen!
